Am 19.04, am 26.04. und am 03.05.2024 wurde der neue HAMNET-Standort auf dem St. Clemens Hospital in Geldern aufgebaut. Damit konnte der lang ersehnte Lückenschluss von Kleve über Goch, Weeze bis Straelen und weiter nach Viersen geschafft werden. In Geldern wurden drei Richtfunkstrecken zu DB0WST (Straelen 10,8km), DB0KEV (Weeze 10,9km) und DM0KLK (Kalkar 26,2km) aufgebaut. Der ebenfalls neu installierte Benutzerzugang läuft auf 2362MHz an einem 14 dBi-Rundstrahler. Die gesamte Station kann auch bei längeren Stromausfällen über die Ersatzstromanlage des Krankenhauses mit Notstrom versorgt werden. Das HAMNET/Notfunknetz im Kreis Kleve verfügt nun über insgesamt 3 redundante HAMNET-Anbindungen:
Bild links: Userzugang bei Nacht – Bild rechts: Outdoorgehäuse für Router, Überspannungsschutz und 24/48V-Stromversorgung
Im Dezember wurde an drei Terminen bei „Wind & Wetter“ der Wasserturm Straelen mit dem geplanten Rufzeichen DB0WST für HAMNET und Notfunk vorbereitet. Hierzu wurde auf einen Höhenretter der BF Düsseldorf zurück gegriffen, der uns bei der Antennenmontage der ausgesetzten Userantenne unterstützt hat. Es wurden zwei Richtfunkstrecken nach DB0VIE Viersen und nach DM0GEL Geldern sowie der Userzugang auf 5695MHz rundstrahlend an einer 15dBi-Antenne aufgebaut. Wegen der herausragenden Lage der Userantenne ist mit sehr guten Reichweiten zu rechnen. Vor Ort wurde noch ein Standorttelefon an die Notfunk-Telefonanlage bei DL7BCU in der Leitstelle Kleve angebunden. Der Verbindungstest klappte auf Anhieb mit sehr guter Übertragungsqualität. Die Notstromversorgung wird über eine USV gesichert, welche über mehrere Stunden die Zeit bis zum Anfahren einer „großen“ Netzersatzanlage überbrücken kann.
DB0KV wird für das HAMNET/Notfunknetz im Kreis Kleve fit gemacht. Nachdem am Standort auf dem Klever Berg vor längerer Zeit schon ein Interface zur Notstromeinspeisung eingebaut worden war, haben wir bei DB0KV am 18.11.2022 mit Unterstützung des Rettungsdienst Kreis Kleve, dem DARC OV L31 und der Feuerwehr Kleve mit den Kameraden von der Drehleiter Wartungsarbeiten an den Antennen durchgeführt. Auch hier wurde, wie zuvor schon am Kreisfeuerwehr-Gerätehaus in Goch, alte 400MHz-Richtfunktechnik gegen modernen GHz-Richtfunk getauscht. Zusätzlich haben wir eine neue 13 dBi-Rundstrahlantenne für den 2,3GHz-Userzugang montiert. Sie ist nun die zweithöchste Antenne am Turm. Durch ihre freie Rundumsicht wird sie nach Inbetriebnahme ein deutlich verbessertes Einzugsgebiet bis in die Niederlande hinein erreichen. Nur so wurde es möglich, die geplanten Notfunk-Erweiterungen auch jenseits des Klever Berg bis Kranenburg hin anbieten zu können.
Es folgte der Aufbau eines Richtfunkspiegels, der die Anbindung zum Schlauchturm des Kreisfeuerwehr-Gerätehauses in Goch an das HAMNET und das Notfunknetz des Kreises Kleve sicherstellen wird. Der Standort in Goch wird als neuer HAMNET-Standort des Amateurfunkdienstes ebenfalls einen Userzugang ins HAMNET bekommen. Hierüber können dann die Funkamateure der Umgebung erstmals einen einfachen Einstieg ins HAMNET erhalten. Nach dem Aufbau des Spiegels in Kleve wurde diese erste linksrheinische HAMNET- Richtfunkstrecke noch oben auf der Drehleiter stehend eingemessen. Das Ergebnis war mit Empfangspegeln von -59dBm für die 14km lange Strecke äußerst zufriedenstellend, wobei die Feinjustierung in Goch erst noch erfolgen muss. Der Link synchronisierte bereits jetzt auf Anhieb mit der auf dem Kanal maximal möglichen Bandbreite.
Wegen der fortgeschrittenen Zeit konnte der Aufbau in Kleve noch nicht fertig gestellt werden. An einem weiteren Termin müssen noch weitere Kabellegearbeiten sowie die Installation eines neuen Routers erledigt werden. Erst dann wird die neue Technik endgültig in Betrieb genommen. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Daher bot sich uns von der Antennenebene aus ein schöner, spätherbstlicher Rundumblick über den ganzen Niederrhein bis ins Ruhrgebiet, Münsterland und weit in die Niederlande (Nimwegen/Arnheim) hinein.
Heute wurde am Schlauchturm beim Kreisfeuerwehrgerätehaus in Goch die erste Linkantenne für das geplante linksrheinische HAMNET/Notfunk-Netz im Kreis Kleve aufgebaut (geplantes Rufzeichen DM0GOC). Dazu wurde eine alte, nicht mehr benötigte 400MHz-Richtantenne gegen einen modernen 5,8GHz-Parabolspiegel mit 70cm Durchmesser getauscht. Während ich mich draußen mit dem Tausch der Antennen beschäftigte, bereitete Christian DL7BCU von der Leitstelle des Rettungsdienst Kreis Kleve im Inneren das Entfernen des alten Flexwell-Antennenkabels und anschließende Einziehen des neuen Netzwerkabels durch die Außenwand vor. Über die neue Linkstrecke wird via DB0KV eine breitbandige Verbindung zur integrierten Leitstelle des Kreises Kleve (geplant DM0KLE) und die Nordanbindung an das rechtsrheinische HAMNET des Amateurfunkdienstes realisiert werden.
Von der Leitstelle ist eine weitere HAMNET-Anbindung via Kalkar (geplant DM0KLK) und Rees (DB0RES) vorgesehen. Von diesem Standort in Goch geht es weiter nach Weeze (DB0KEV), Geldern (gepl. DM0GEL) und Straelen (gepl. DB0WST) im Südkreis. Über den Standort in Straelen soll via DB0VIE die redundante Südanbindung an das HAMNET erfolgen. Alle neuen Standorte werden über Solarspeicher und/oder Stromgeneratoren mit Notstrom versorgt. Dadurch ist ein Weiterbetrieb dieses Teils des HAMNET auch im Falle eines lang anhaltenden Blackout sichergestellt. Durch die ausschliessliche Verwendung eigener, hf-basierter Linkstrecken ist dieses Netzsegment völlig autark. Es funktioniert auch dann, wenn im Katastrophenfall sämtliche Internet- und Mobilfunkverbindungen für einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung stehen.
Nach ca. 2,5 Stunden war der Antennenbau fertig. Bei passendem Wetter soll bei DB0KV am kommenden Freitag der Aufbau der Gegenstation für diese Linkstrecke erfolgen. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an die Kameraden der Drehleiter von der freiwilligen Feuerwehr Goch für die millimetergenaue Handhabung. Kein Positionierungswunsch von uns blieb unerfüllt 😉